Die internationale Kampagne #OrangeTheWorld setzt jedes Jahr für 16 Tage, vom 25. November bis 10. Dezember, ein kraftvolles Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen.
In Wien ist alle zwei Minuten eine Frau von Gewalt betroffen. Daher haben wir Wienerinnen gemeinsam mit der Wiener Volkspartei die Initiative #frausicherinwien ins Leben gerufen. Denn der Kampf gegen Gewalt an Frauen darf nicht nur 16 Tage dauern, sondern muss 365 Tage im Jahr geführt werden. Jede Frau soll sich in Wien jederzeit sicher fühlen! Nur gemeinsam können wir etwas verändern!
Mit der „DEC112“-App können Sie heimlich um Hilfe rufen. Scannen Sie den QR-Code und holen Sie sich die App auf Ihr Smartphone. Durch einen einfachen Knopfdruck wird die Polizei verständigt und zur notrufenden Person geschickt. Ein stiller Notruf hilft vor allem in Situationen akuter Bedrohung oder Gewalt, weil der Notruf nahezu unbemerkt ausgelöst werden kann und Hintergrunddaten, wie der aktuelle Standort, an die Einsatzzentrale übermittelt werden.
Polizeinotruf für gehörlose Personen
(SMS mit Info zu Notsituation und Ort)
Seien Sie achtsam!
Kopfhörer im Ohr sowie Beschäftigung mit dem Handy verringern Ihre Aufmerksamkeit.
Notrufstellen nutzen:
Sollten Sie in einem öffentlichen Verkehrsmittel wie der Straßenbahn oder der U-Bahn belästigt werden, betätigen Sie die Notrufstelle.
Im Stationsbereich aller Wiener U-Bahnen gibt es eigene Notrufsäulen („SOS-Würfel in grün-weiß“) – scheuen Sie sich nicht, diese in einem Notfall zu verwenden!
Link der Wiener Linien: www.wienerlinien.at/sicherheit
„Der sichere Weg ist besser als der kürzere Weg!“
Benützen Sie bei Dämmerung und in der Dunkelheit gut ausgeleuchtete Plätze und Straßen, auch wenn dies einen Umweg bedeutet.
Seien Sie im Notfall laut und machen Sie Lärm.
Rufen Sie mit fester und lauter Stimme z.B. „NEIN“, „STOPP“, „Lassen Sie mich in Ruhe“.
Ein Handalarmgerät kann hilfreich sein.
Suchen Sie Hilfe bei anderen Personen und fordern Sie zur Zivilcourage auf!
Sprechen Sie diese konkret an, um sie aus der Anonymität zu holen, wie zum Beispiel:
„Sie im roten Hemd, rufen Sie bitte die Polizei.“
Lassen Sie das eigene Getränk nie unbeaufsichtigt
und nehmen Sie keine offenen Getränke von fremden Personen an.
Siezen Sie einen möglichen Gefährder oder Gefährderin
damit die Umgebung wahrnimmt, dass Sie die Person nicht kennen.
Wenn Sie sich am Heimweg unwohl fühlen
rufen Sie mit dem Handy eine Freundin an und halten Sie den Kontakt, bis Sie sicher zu Hause angekommen sind.
Funktioniert Ihr Handy in allen Räumen der Wohnung?
Sind wichtige Notrufnummern 133 oder Euronotruf 122 im Handy eingespeichert?
Deponieren Sie eventuell eine „Notfalltasche“ mit Kopien der Dokumente, Geld, etc. bei Vertrauenspersonen.
Stellen Sie sicher, dass sich der Gefährder oder die Gefährderin keine Ersatzschlüssel für die Wohnung verschaffen kann!
Auf etwaige Zugänge über Nachbarbalkone oder -terrassen achten.
Informieren Sie eventuell Nachbarn, Verwandte und Freunde, denen Sie vertrauen können, über die Tatsachen.
Vereinbaren Sie mit diesen Personen auch ein „Codewort“ bei unmittelbarer Gefahr.
Besprechen Sie mit Ihren Kindern die Ereignisse
und erklären Sie ihnen, wie sie in einem Notfall Hilfe holen können bzw. sich verhalten sollen: Polizei rufen, Gefährder oder Gefährderin nicht die Türe öffnen, …
Setzen Sie Kindergarten/Schule über die Vorfälle in Kenntnis.
Bei Stalking ist es wesentlich, einen Kontaktstopp zu setzen.
Danach über alle Kontaktversuche seitens des Gefährders oder der Gefährderin eine Art Tagebuch führen (wann, wie, wo, …).
Dies erleichtert den Nachweis der Erfüllung des Straftatbestands „Stalking“.
Alltagsroutinen überdenken
z.B. gewohnte Wegstrecken immer wieder verändern.
Aus sozialen Netzwerken aussteigen bzw. Sicherheitseinstellungen überprüfen.
Keine persönlichen Daten (z.B. Adresse, Telefonnummer etc.) öffentlich sichtbar machen bzw. „Zielperson“ blockieren.
Kennen Sie die „5 Ds“? In diesem Kontext beziehen sie sich auf die fünf Strategien der Bystander Intervention (Intervention von unbeteiligten Dritten), die helfen können, in Situationen von Belästigung sicher einzugreifen, ohne sich selbst zu gefährden.
Diese sind:
Ziel: Die belästigende Person direkt ansprechen und ihr Verhalten stoppen.
Beispiel:
„Lassen Sie die Frau in Ruhe!“
„Ist alles in Ordnung hier?“
Hinweis: Diese Methode erfordert Selbstbewusstsein und kann riskant sein. Daher ist es wichtig, die eigene Sicherheit zu berücksichtigen.
Ziel: Die Situation entschärfen, indem die Aufmerksamkeit von der belästigenden Person weggezogen wird.
Beispiel:
Sich an die betroffene Person wenden: „Entschuldigung, wissen Sie, wie spät es ist?“
Etwas scheinbar Unzusammenhängendes tun, um die Dynamik zu unterbrechen.
Diese Methode ist subtiler und weniger konfrontativ.
Ziel: Andere Personen um Hilfe bitten, um die Situation zu bewältigen.
Beispiel:
„Können Sie die Polizei rufen?“
Einen Sicherheitsdienst oder Verantwortlichen in der Nähe informieren.
Diese Strategie ist besonders hilfreich, wenn man sich selbst unsicher fühlt.
Ziel: Die Situation filmen oder dokumentieren, um Beweise zu sichern – allerdings nur, wenn dies sicher und ohne Eskalation möglich ist.
Beispiel:
Mit dem Smartphone aufnehmen, aber darauf achten, die betroffene Person später zu fragen, ob sie die Aufnahme nutzen möchte.
Dokumentation sollte unterstützend sein und nicht die Situation verschärfen.
Ziel: Der betroffenen Person nach der Situation Hilfe anbieten.
Beispiel:
„Ich habe gesehen, was passiert ist. Geht es Ihnen gut? Kann ich Ihnen helfen?“
Unterstützung wie das Rufen eines Taxis, Begleitung oder einfach nur Zuhören anbieten.
Diese Methode ist besonders wertvoll, wenn ein direktes Eingreifen nicht möglich war.
Die 5 Ds bieten eine Vielzahl von Wegen, wie man Zivilcourage zeigen kann, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Sie ermutigen zu Handeln und zeigen, dass jede Form von Hilfe zählt.
Erläuterung von Formen von Gewalt und Hilfsmöglichkeiten:
Link öffnen
UN Women – Orange the World:
Informationen und Aktionen zum Thema Gewalt gegen Frauen
Hilfsangebote Wien – Gewalt gegen Frauen:
Agenda: Gewalt gegen Frauen:
Spezialisierte Hilfe für Opfer sexueller Gewalt:
Wiener Frauenhäuser – Hilfe und Schutz:
Aufklärungsangebote und Beratung für Männer, die Gewalt ausüben:
Frauenhelpline gegen Gewalt:
Kostenlose und anonyme Unterstützung für Frauen in Notsituationen
Gewaltprävention und Zivilcourage:
Tipps und Materialien zur Prävention
Die Schwerpunkte der eigenen Arbeit setzen sich die Wienerinnen selbst: Frauennetzwerke, Veranstaltungen, Umfragen zu aktuellen Themen wie die eigene Kampagne „Wie(n) (un)sicher?“. Dazu gehören spannende Diskussionen, der Austausch über eigene Erfahrungen, frauenpolitische Kampagnen und vieles mehr.
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